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GROUPON GUIDE MÜNCHEN

Der Franziskaner: groß, lecker, deftig und mit eigenem Senf

Autor: Aroma Berlin |17. Dez. 2014
Der Franziskaner: groß, lecker, deftig und mit eigenem Senf

Spricht man von der Wies`n in München, entzweien sich die Gemüter ebenso schnell wie sie sich erhitzen. Für die einen ist das Oktoberfest ein Ort traditioneller Stumpfsinnigkeit mit starkem Bier, andere sehen darin einen Ort lebendiger bayrischer Hopfenkultur und finden es unterhaltsam bis gemütlich, meistens in Gruppen, die dann je nach Füllstand des Masskruges zu Discomusik von Blaskapellen tanzen. Das Spektakel ist dem Après-Ski nicht unähnlich, intimeres Kennenlernen fremder Menschen nicht ausgeschlossen. Exklusiv wird das Fest durch seine begrenzte Dauer von zwei Wochen im Frühherbst. Eigentlich geht die Party auf eine Hochzeit im Jahre 1810 zurück. Eine kleine Randnotiz wert ist die Münchner Geburtenrate, die neun Monate später deutlich in die Höhe schießt. Wahrscheinlich sogar weltweit, aber da verliert sich die Statistik.

Zurück zur Bewirtung, denn egal was man davon hält, eines ist unstrittig: ein Wies`n-Zelt ist zwar viel Arbeit, aber eine Lizenz zu haben gleicht einem Lottogewinn. Ähnlich wie bei den Münchner Taxifahrern – bei denen es um nicht ganz so große Summen geht, für die es aber auch nur eine begrenzte Anzahl von Lizenzen gibt – ist es eine hochpolitische Geschichte, ein Wies`n-Zelt zu bekommen. Die Wirte jammern zwar immer gerne öffentlich, wie viel Arbeit und Investition so ein Zelt benötigt, wenn es jedoch um konkrete Zahlen zum Verdienst geht, werden selbst die redseligsten Wirte schnell ganz schweigsam. Aber das ist wohl das Wesen von diskreten Geschäftsmodellen. Wichtiges Öl dieses Motors ist die Nähe zu bekannten Persönlichkeiten, zu Entscheidern und zur Politik, das ist in Bayern nicht anders als im Rest der Welt.

Franziskaner


Der Franziskaner ist die ganzjährig geöffnete Gaststädte der Wirtsfamilie des Schützenzeltes auf der Wies`n. Oder umgekehrt: Die Wies'n ist das Schützenfestzelt der Franziskaner auf zwei Wochen komprimiert. Daraus resultieren auch die zwei besten Gründe, dieser Traditionsgaststätte einen Besuch abzustatten: Man kann dort während des ganzen Jahres Wies`n-Atmosphäre schnuppern und dort zudem zeitweise so viele Prominente und Politiker beobachten, wie es sonst auch prima auf der Wies`n geht. Wie passt das zusammen mit einer gutbürgerlichen Großgaststätte? Vielleicht ist es die Tradition, vielleicht sind es die guten Kontakte des Wirts, vielleicht ist es die Kombination aus leckerem Bier und Essen, oder es ist die zentrale Lage, in der es schwierig ist, in größeren Gruppen zusammen zu sitzen und auch noch spät etwas zu essen zu bekommen. Oder es ist die Mischung aus all dem.

Die Tradition der Gaststätte geht bis 1363 zurück, als das Franziskaner Kloster noch auf dem Gelände der heutigen Staatsoper stand, also gleich um die Ecke. Trotz der Größe hat man im Franziskaner nicht den Eindruck, man befände sich in einer Großgaststätte, denn er verteilt sich kleinteilig über mehrere Häuser und zwei Straßenecken, mit mehreren Eingängen und vielen ganz unterschiedlichen Räumen. Die Schwemme, die man durch den Eingang in der Residenzstraße betritt, ist ein uriges Wirtshaus, mit Sitzbänken, großen Tischen und dunklen Holzvertäfelungen. Die Atmosphäre ist gesellig, und wenn es voll ist, sitzt man gemütlich mit den andern Gästen bunt zusammengewürfelt an den großen Tischen. So ähnlich ist es auch im Hofgarten, einer Art Indoor-Biergarten mit luftiger Raumhöhe und sommerlicher Leichtigkeit, selbst im Winter. Für größere Gruppen um die 100 Leute bietet sich der Studentensaal an, ebenfalls traditionell, dunkel, aber mit edlem weiß-blauen Tischgedeck. Und dann wäre da noch der helle König-Ludwig-Saal mit schickem Tischgedeck in weiß, um etwas königliche Atmosphäre zu schnuppern. Am Eingang Perusastraße sind die Fuchsenstuben und im Sommer ist es mittags am schönsten im Gastgarten im Innenhof.

Franziskaner


Auch was das Essen betrifft ist man im Franziskaner traditionell, denn auf den Tisch kommen Dinge aus Großmutters bayrischem Kochbuch, also ziemlich deftig: Schweinebraten mit Dunkelbiersoße, Knödel, Freilandente, Weißwurst, Milzwurst oder eine andere Fleischspezialität. Vegetarier finden Vogerlsalat auf der Karte, das bayrische Wort für Feldsalat. Für etwas weniger Hunger bleibt's deftig bei den Brotzeiten, z.B. mit original selbst gemachtem Obazten. Und für nicht-Münchner gibt’s ein ganz tolles Souvenir direkt zu kaufen: den original Franziskaner süßen Senf. Meinen Berliner Freunden erschließt sich der Kult um die „Wurstmarmelade“ nicht so ganz, aber ich liebe den süß-scharfen Senf mit einer Meerrettich-Note; auf einem dunklen Käsebrot ist er so ziemlich das leckerste, was man essen kann. Im Franziskaner kann man ihn vor Ort kaufen und vielleicht ist er ja ein guter Vorbote, um schon mal für den Besuch im Franziskaner zu üben, dann klappt's vielleicht nachher einfacher mit wilderen Dingen wie Obazten.

Zum Franziskaner

Residenzstraße 9
80333 München
http://www.zum-franziskaner.de

Senf:
http://www.amazon.de/Zum-Franziskaner-Original-Senf-180ml/dp/B00EYB9EXA
Mehr:
https://www.franziskaner-weissbier.de/brauerei/geschichte-von-franziskaner http://www.schuetzen-festzelt.de/de/betriebe/

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